Zwar gehört Dresden dem Statistischen Landesamt zufolge zu den Kommunen in Sachsen mit den höchsten Einkommen. Doch spiegelt sich dieser relative Wohlstand auch in den Löhnen von Frauen wieder? Die geschlechterspezifische Lohnlücke jedenfalls bleibt seit Jahren stabil. In Dresden beträgt der Entgeltunterschied laut Agentur für Arbeit immerhin rund 10,3 Prozent. Dabei sind hier viele Branchen ansässig, in denen besonders viele Frauen arbeiten: Call Center, Pflegeheime, Kitas, Friseurhandwerk oder Gastronomie. Gewerkschafter*innen berichten insbesondere aus den sogenannten Frauenberufen mit Niedriglöhnen über zum Teil unhaltbare Zustände, Verstöße gegen geltendes Arbeitsrecht und Lohndumping.
„Die Antwort darauf muss lauten: Mehr Gewerkschaft, mehr Gleichstellung, mehr denn je!“, sagt der DGB-Geschäftsführer für die Region Dresden-Oberes Elbtal, André Schnabel, anlässlich des diesjährigen Frauentags. „Arbeitskämpfe der vergangenen Zeit haben auch in Dresden gezeigt, dass eine gewinnorientierte Politik von Unternehmen oft auf den Rücken der Arbeitnehmerinnen ausgetragen wird“, sagt Schnabel. „Also gerade denjenigen Beschäftigten, die aufgrund von überkommenden Geschlechterrollen sowieso schon deutlich mehr Zeit und Kraft in die Care- und Hausarbeit stecken – und das unbezahlt!“ Um darauf aufmerksam zu machen, ruft er alle Beschäftigten am 8. März zur Solidarität mit den Kolleginnen auf. Für einen kämpferischen und feministischen Frauentag 2021 in Dresden!
8. März, 12–13 Uhr: Live! Lunchsession mit der stellv. DGB-Bundesvorsitzenden Elke Hannack über die Bedeutung von Gewerkschaften für Frauen. Zum Livestream...
10. März, 9.30 Uhr bis 12 Uhr, Digitale Veranstaltung des DGB Sachsen: (K)Ein Problem?! – Wie meistern Frauen (und Männer) die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Zeiten der Pandemie? Infos und Anmeldung…
Pressemitteilung von Anne Neuendorf, stellv. Vorsitzende des DGB Sachsen: PM zum 8. März
Bildet Banden! Feminar-Doku „Nutz‘ deine Privilegien! Wie Frauen im Berufsleben zusammenhalten können“