In ihrer Imagebroschüre wirbt die Landeshauptstadt Dresden mit dem griffigen Slogan „Dresden. Die beste Entscheidung.“ Darin preist sich Dresden als innovativ, exzellent und familienfreundlich an. Was jedoch die Arbeitsbedingungen in einigen kommunalen Unternehmen angeht, ist Dresden alles andere als vorbildlich. Denn nur ein Teil der Unternehmen mit städtischer Beteiligung in Dresden bezahlt ihre Arbeitnehmer*innen überhaupt nach Tarifvertrag. Das ergab eine Anfrage (AF 1095/21) der SPD-Stadtratsfraktion. Ohne Tarifverträge sieht es für die Beschäftigten aber meistens schlecht aus mit sicheren und gerechten Löhnen, mit Sonderzahlungen oder Weiterbildungen. Trotzdem besteht für Dresdner Unternehmen mit kommunaler Beteiligung bislang keine Pflicht, Tariflöhne einzuführen. Betroffen sind unter anderem Kolleg*innen bei der Cultus gGmbH, der Dresden Marketing GmbH (DMG), der Kommunale Immobilien Dresden (KID), der STESAD und dem Technologiezentrum Dresden.
„Gute Arbeit fällt nicht vom Himmel“, sagt André Schnabel, Vorsitzender des DGB Dresden zu dem Ergebnis der Anfrage. „In den vergangenen Jahren wurde zunehmend über Fachkräftesicherung und -gewinnung gesprochen. Wer als Arbeitgeber attraktiv sein will, braucht gute Tarifverträge. Bei der Tarifbindung müssen auch die Unternehmen in Dresden noch deutlich zulegen. Gerade städtische Unternehmen sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es um die gerechte Entlohnung und bestmöglichste Arbeitsbedingungen geht“, so Schnabel weiter.
Zur Anfrage über tariffreie, städtische Unternehmen:
Was ist eigentlich ein Tarifvertrag?