Alles rund um Arbeitsrecht, Home Office und Kurzarbeitergeld
In Pirna feiert ab dem 10.12.2020 ein breites Bündnis der Zivilgesellschaft das 72-jährige Bestehen der Erklärung der Universellen Menschenrechte. Die am 10. Dezember 1948 von der UN-Vollversammlung beschlossene Resolution weist 30 Artikel auf, die den Menschen Rechte zusichern und ein freies und gerechtes Leben ermöglichen sollen. Auf alle 30 Artikel des Papiers weist die Aktion „Mensch Pirna“ mit Fußbodenaufklebern in der Pirnaer Altstadt hin.
Mensch Pirna – Überparteiliche Aktion für die Menschenrechte
Am 10. Dezember, dem Jahrestag der Verabschiedung der Allgemeinen Menschenrechte, startet „Mensch Pirna“ mit einer Informationskampagne, die auch über Pirna hinaus strahlen soll. So werden neben den Aufklebern, die in den Folgetagen und noch bis Januar auf die einzelnen Artikel der UN-Resolution aufmerksam machen wollen, digital einige Inhalte geboten. Auf der Webseite Mensch-Pirna.de können Interessierte nicht nur die gesamte Erklärung nachlesen, sondern auch aktuelle Neuigkeiten vom überparteilichen Team hinter der Aktion lesen. Zudem werden auf der Webseite die einzelnen Patinnen und Paten aufgeführt.
Pat*innen übernehmen einzelne Artikel und Aufkleber
Für viele der Aufkleber, die über den Dezember hinweg sowie noch im Januar in Pirna zu sehen sein werden, wurden Patinnen und Paten gefunden. So übernimmt beispielsweise der Pirnaer Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke die Patenschaft für Artikel 1 zu Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Pate für Artikel 2, dem Verbot der Diskriminierung, ist der CSD Pirna e.V. Das Recht auf Wohlfahrt beschreibt Artikel 25, für den die Pat*innen die Diakonie, der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Caritas, das DRK und die AWO sind. Die gesamte Liste kann auf der Webseite Mensch-Pirna.de eingesehen werden.
Weitere Patinnen und Paten sind: Laienchor Pir- Moll, Amnesty International Hochschulgruppe Dresden, Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V., Sächsischer Flüchtlingsrat e.V., Matthias Piel, AG Asylsuchende Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V., Mehrgenerationshaus Famil e.V., Soroptimist Club Pirna, Die christlichen Gemeinden der Stadt Pirna, Sächsische Zeitung, Pirna TV, Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. (RAV), DIE LINKE, Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Die Tafel Pirna e.V., Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen e.V. (VDJ), Deutscher Gewerkschaftsbund Dresden - Oberes Elbtal (DGB), NaturFreunde Sachsen e.V., Naturfreundejugend Sachsen, Friedrich-Schiller-Gymnasium Pirna, Heilpädagogik Bonnewitz, Herder Gymnasium Pirna, Uniwerk e.V., Helpline Dresden und AKuBiZ e.V.
Erinnerung an Grundfeste der Gesellschaft, gerade jetzt
Der Zeitpunkt der Aktion wurde nicht willkürlich gewählt, haben über das Jahr 2020 einige Akteur*innen doch gezeigt, dass andere Menschen ihnen nicht viel wert sind. Mit der „Mensch Pirna“-Aktion soll auf gemeinsame Werte hingewiesen werden, um die Gesellschaft – gerade in Zeiten der Krise, in Zeiten der Corona -Pandemie – wieder besser aufeinander einzustimmen. Zwar darf man sich keine Illusionen machen, doch die Hoffnung auf ein besseres, vernünftigeres Miteinander gibt es immer. Und diese wird mit einem breiten Bündnis aus der Zivilgesellschaft zum Ausdruck gebracht.
Ina Richter und Johannes Domke
Organisationsteam Aktionsbündnis „Mensch Pirna“
Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf befriedigende Arbeitsbedingungen und auf Schutz vor Arbeitslosigkeit. Jeder hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Jeder hat das Recht auf einen fairen Lohn, der ein menschenwürdiges Leben ermöglicht.
Als DGB-Gewerkschaften sprechen wir heute nicht mehr nur von Arbeit schlechthin. Die Gewerkschaft ver.di hat die Initiative GUTE ARBEIT ins Leben gerufen, wo aus es Sicht der Beschäftigten um unsere Arbeitsplätze der Zukunft geht. Die Corona-Pandemie hat den Wandel in unserer Arbeitswelt schlagartig beschleunigt. Der DGB-Index lautet daher: "Mobile Arbeit - mehr als Homeoffice". Wir streiten für Arbeitsplätze, die nicht krank machen, auf denen Menschen Wertschätzung erfahren und einen fairen Lohn erhalten. Unser landschaftlich einzigartiger Landkreis punktet nicht mit Industriearbeitsplätzen, hoher Tarifbindung oder gut bezahlten Vollzeitstellen. Als der Mindestlohn kam, waren wir die Region in Deutschland, die am meisten davon profitierte. Wo am wenigsten verdient wird, finden wir hier vor allem Frauen. Auch jetzt sind es Frauen, die vor allem im Handel, Gesundheitswesen, als LehrerInnen oder ErzieherInnen "den Laden am Laufen halten". Es zeigt sich gerade, dass jene ArbeitnehmerInnen am besten dastehen, hinter denen eine starke Gewerkschaft steht, die für sie z.B. die Corona-Prämie erstreitet oder auf gute Dienstvereinbarungen für Homeoffice hinwirkt.
Anja Oehm
Vorsitzende DGB-Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
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