Mit einem aufblasbaren Wohnzimmer sorgt man schon für Aufmerksamkeit – insbesondere, wenn es in einer Einkaufspassage steht. Am 28. März 2019 führte der Kreisverband Meißen, im Rahmen des DGB-Zukunftsdialoges, einen Aktionstag in der Elbgalerie Riesa zum Thema Wohnen durch. Nicht alle Passantinnen und Passanten ließen sich sofort auf der Couch nieder, dazu gehörte schon ein wenig Überredungskunst. Aber wenn es dann zum Gespräch kam, hörte man von vielen Problemen rund um das Thema Wohnen:
schlechte Versorgungsstrukturen auf dem Lande - Ärztemangel, geringer werdender ÖPNV, keine Sparkasse mehr, zu wenig oder keine Einkaufsmöglichkeiten
Stadt: schlechte Fußwege und schlechte Straßenbeleuchtung in einzelnen Stadtteilen, zu wenig Parkplätze
Anstieg der Betriebskosten insbesondere bei Energie und Wasser
Aber auch Lösungsvorschläge wurden unterbreitet:
- Schaffung von mehr bezahlbarem behindertengerechten sowie seniorengerechtem Wohnraum.
- § 559 BGB - Modernisierungsumlage muss weg, der hebelt die Vergleichsmieten auf.
- Schaffung von alternativen Wohnformen für das Alter, die bezahlbar sind.
Darüber hinaus gab es viele weitere Themen, die die Menschen in Riesa und Umgebung beschäftigen, z.B. Rüstungsexporte verbieten; Kita-Gebühren abschaffen; das Internet ist zu langsam; keine Sanktionen gegen Rußland und eben auch, dass eine Diskothek fehlt.
Die Stadträtin der LINKEN, Uta Knebel, die für den Sächsischen Landtag kandidiert, sowie Katja Schittko, SPD, ebenfalls Kandidatin für den Sächsischen Landtag, nahmen ebenfalls auf unserer Couch Platz. Außerdem Herr Eyk Schade vom Mieterverein Meißen, der den Satz prägte: „Wohnungen werden von Vermietern als Wirtschaftsgut gesehen, nicht als Sozialgut.“ Diese Erkenntnis deckte sich häufig mit den anderen Gesprächen, die wir an dem Tag führten.
ernst-birkigt
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