Bericht Anja Oehm: Am 11. März nahm unser DGB-Kreisvorstand an einer Gedenkveranstaltung: "Das Frühe KZ in Hohnstein" teil.
90 Jahre ist es her, dass die ersten Häftlinge auf die zum Konzentrationlager umfunktionierte Jugendburg verbracht wurden. Der Leiter der Burg Konrad Hahnewald, Sozialdemokrat und Gewerkschafter, wurde zum 1. Häftling. Nur wenige Wochen nach dem Machtantritt Hitlers lief die Verfolgungswelle gegen Andersdenkende auf vollen Touren.
Eindrucksvoll berichtete Hahnewalds Enkelin Gabriele Hahn, wie damals Menschen, die in arbeitsreichen Stunden die größte Jugendherberge Deutschlands (1000 Plätze) hergerichtet hatten, die als Berg- oder Wanderfreunde glückliche gemeinsame Stunden verbracht, gemeinsam in Parteien und Gewerkschaften gewirkt hatten, sich plötzlich hier wiedertrafen und einer grausamen SA-Meute ausgeliefert sahen.
Dem Alternativen Kultur- und Bildungszentrum Pirna e.V. ist es zu verdanken, dass an die kaum noch sichtbare Geschichte der Burg Hohnstein zwischen 1924 und 1945 nun wieder mit einer neu eröffneten Ausstellung erinnert wird. Eine Spendenkampagne dafür machte es möglich.
Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD) und Gabriele Hahn weihten gemeinsam eine Gedenktafel für Konrad Hahnewald ein.