Deutscher Gewerkschaftsbund

12.10.2011
Wroclaw, 17. September 2011

Europa Demonstration gegen Sozialabbau

50.000 Gewerkschafter in Wroclaw

Olivier Höbel Wroclaw

Demonstration in Polen am 17 September mit 50.000 Teilnehmern für en soziales europa A. Bernstorf - Hron

Ja zur europäischen Solidarität, zur Arbeit und zu Arbeitnehmerrechten“ und „Wir fordern das Recht auf würdevolle Arbeit“, war der europäische Gedanke, den man auf den Transparenten der Demonstration in Wroclaw am 17. September 2011 lesen konnte. Zu dieser hatte der Europäische Gewerkschaftsbund zusammen mit den polnischen Gewerkschaftsbünden Solidarnosc und OPZZ aufgerufen. Mehr als 50.000 Menschen aus Polen, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Litauen, der Slowakei, Belgien, Frankreich, Portugal, Italien, Spanien, Österreich, Finnland und Norwegen haben teilgenommen. Auch aus unserer Region haben sich viele Kolleginnen und Kollegen auf den Weg nach Wroclaw gemacht.

Sehr herzlich wurden wir von der Bevölkerung in Wroclaw aufgenommen. Auf der gesamten Wegstrecke, die über drei Stunden vom Olympiastadion bis zur Innenstadt dauerte, winkten uns die Menschen zu und drückten so ihre Solidarität aus. Eigentlich sollte an der Jahrhunderthalle ein Stopp einlegt werden; dort tagten seit Freitag die Finanzminister über einen „solidarischen Stabilitätspakt zur Krisenbewältigung“. Aber die Finanzminister hatten sich schon frühzeitig aus dem Staub gemacht, damit sie sich nicht den Unmut über die verheerende Politik der wahren Krisenmacher, nämlich der Banken und der ihnen willigen Regierungen anhören müssen. „Wir haben in Deutschland erfolgreich alle Angriffe auf die Mitbestimmung und Tarifautonomie abgewehrt. Durch die europäische Hintertür wollen die neoliberalen Politiker aus Deutschland und anderen europäischen Ländern die Mitbestimmung, Tarifautonomie und soziale Grundrechte schleifen“, so der stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, Markus Schlimbach.

Von der Bühne aus auf dem Marktplatz in Wroclaw, auf der Vertreterinnen und Vertreter aller teilnehmenden Länder die Demonstranten begrüßten, forderte Schlimbach, der zugleich auch Präsident des IGR Elbe/Neiße ist, „Europa braucht eine Strategie, wie die wirtschaftlichen Ungleichheiten beseitigt werden können. Die Gewerkschaften wollen, dass europaweit soziale Grundrechte garantiert werden. Wir wollen, dass die Banken und die Besserverdienenden an den Kosten der Krise beteiligt werden. Die Gewerkschaften machen Druck, dass eine Finanztransaktionssteuer europaweit eingeführt wird.“

Markus am 17.9.2011 in Polen

Auf der Bühne DGB Sachsen Vize Markus Schlimmbach bei sener Rede zu den Teilnehmern. A. Bernstorf Hron

Demofront Wroclaw

Am 17.9.2011 nahmen 50.000 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter an der Demo in Polen für ein soziales Europa teil. Im Bild DGB Bezirksvorsitzende Berlin Brandenburg und Markus Schlimmbach. A. Bernstorf Hron


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